2025/03/21
Näheres zu Autor*Innen auf Wikipedia
Wenn Sie auf einen der folgenden Namen doppelklicken, finden Sie bei Wikipedia weitere Informationen zu der Autorin und den Autoren, die im Nachttischbuch-Verlag veröffentlichten:
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Was, bitte, liegt auf Ihrem Nachttisch?
Seit 2004 veröffentlichte der Nachttischbuch-Verlag - ohne viel Geld, aber mit guter Laune und viel Mut - über 33 Buch-Titel (als Soft- oder Hard-Cover oder als e-Books, im In- und Ausland).
Lohnte das? Auf jeden Fall.
Nur finanziell nicht. Aber es entstanden Sach-Bücher, Gedichtbände, Romane und bearbeitete Neu-Auflagen, die als Projekte bei anderen Verlagen vermutlich nicht auf genügend pekuniäre Zuneigung gestoßen wären.
Im März 2021 starb die Verlags-Mitgründerin Antje Hadler. Sie war der gute Geist des Hauses.
Zwei Jahre später, im selben Monat, starb der Pop-Poet Christoph Heemann. Fünf Gedichtbände konnte er (als "Paul Heinrich") im Nachttischbuch-Verlag veröffentlichen. Weitere hatte er geplant.
Im November 2024 wurde der Verlags-Mitgründer und Lektor Rainer Jogschies schon Siebzig, hoppla.
Durch diese Lebensumstände - und leider eben auch aus den angedeuteten finanziellen Gründen - war ein grundsätzliches Überdenken der bisherigen Verlags-Linie für 2025 und die Zukunft notwendig.
Fünf wundervolle Autoren gingen - teils schweren Herzens und nach zwanzig Jahren - von Bord:
Wir bedauern sehr, dass wir den - vor Jahrzehnten mit Erstveröffentlichungen und überfälligen Reprints begonnenen - gemeinsamen Weg nicht fortsetzen konnten.
Doch diese fünf Autorinnen und Autoren begleiten uns in der Erinnerung und durch ihre Werke weiterhin:
Zehn Bücher sind ab 2024 - nach wie vor - noch im Buchhandel erhältlich. Zumal wir durch diese Einschränkung zunächst enorme Kosten senken konnten - leider ohne einige tolle Nachttischbuch-Titel, die aber weder online noch in "Book-Stores" seit langem nicht mehr Leser fanden. Oder schlicht durch Aufgabe von eher seltenen Verkäufen in Australien, der Schweiz und Großbritannien. Oder für kaum genutzte e-Books-Ausgaben.
Diese Texte sind allerdings in Antiquariaten oder in Staatsbibliotheken (z.B. in Hamburg, Frankfurt und Leipzig) durchaus noch für Sie verfügbar.
Da aber die Gedichte von Christoph Heemann und der Roman Salzflut von Nikola Anne Mehlhorn auf den Nachttischbuch-Webseiten teils zehntausende Male "aufgerufen" wurden, sind deren kostbare Arbeiten nunmehr als kostenfreie PDF für weitere Zehntausende zu entdecken.
Wir freuen uns sehr, dass uns dieser Lesegenuss nicht verloren ging.
Dies sind die derzeitigen Autor*innen:Wir denken an Christoph HeemannDer Poet starb am 11. März 2023
Sein Schreiben fehlt uns. Tschüß, Christoph!
Die Rede von der "Realität"Kann ein Sommernachtstraum wahr werden?
Der Autor Christoph Buggert setzt in seinem unverkennbaren, schwarz-humorigen Stil seine Trilogie Die Abschaffung des Unglücks fort: mit dem im doppelten Sinne phantastischen Roman Die Nacht auf den 32. Juli.
Da gibt es in "Apfeldorf" einen enthusiastischen und liebestollen Landarzt, der so seltsame Krankheiten wie "das flüssige Herz" und "das seufzende Knie" diagnostiziert. Da führt ein gigantischer Autobahnstau zum Umstieg der Beteiligten ins "ozeanische Glück". Da fühlt ein junger Mann sich zum "Umweltchristus" berufen und nimmt den gesamten Dreck der Welt auf sich, nämlich in sein ehemaliges Jugendzimmer im dörflichen Pfarrhaus.
Erst in Buggerts phantasievollen Erzählungen rund um einen Sommernachtstraum wird die Absurdität der derzeitigen deutschen "Realität" ohne Alternative für Deutschland spürbar.
Erinnerung an Antje Hadler
Antje Hadler war zwar bedacht in all ihren Entscheidungen, dann aber leidenschaftlich in der Umsetzung. Sie las abends sorgsam eingesandte Manuskripte, lektorierte und steuerte hier und da Illustrationen bei oder, wenn es sein musste, das gesamte Layout eines Buches oder einer Webseite. Denn seit den Achtzigerjahren hatte die Tochter eines Graphikers nebenberuflich für Rowohlt, Eichborn und Zeitungsverlage Cartoons gezeichnet.
Antje Hadler starb am 22. März 2021 in einem evangelischen Hospiz, obwohl am Vortag noch eine weitere Chemo-Therapie vorbereitet worden war - nachdem eine katholische Palliativstation ihr leidendes Leben wochenlang zu einer Hölle gemacht hatte.
Antje Hadler, die sich vor Beerdigungsritualen stets wie vor anderer Reglementierungswut gefürchtet hatte, wurde erst am 7. April 2021 beerdigt - weil die Berliner Verwaltung "wegen Corona" auf manchen Friedhöfen nur an einem Vormittag pro Woche Bestattungen gestattet - dies wurde beibehalten...
"Sympathy for the Devil" vor fünfzig JahrenKult und Quatsch einer Fernseh-Serie...
Waren die Siebziger wirklich das Jahrzehnt der "Gegen-Kultur"? Einer ihrer Protagonisten, der spätere Pop-Journalist Rainer Jogschies, erinnert sich an die Umstände, unter denen dies unzutreffende Image geprägt wurde.
Da war so Manches ohne jedes Taktgefühl bereits "abgerockt". Eine ebenso komisch-tragische, wie persönlich-politische Bilanz der besonderen deutschen "Sub-Kultur".
Doch was geschah damals wirklich? Wogegen war die "Gegen-Kultur"?
Der Essayband Einige Erinnerungen an eine vergangene Zukunft, Harburg, Joachim und Horst illustriert mit vielen sehr persönlichen Erinnerungen eines Musiker-Initiativen-Protagonisten zugleich die tiefen Konflikte der "deutschen" Pop-Musik-Geschichte mit der unbewältigten Geschichte der Bundesrepublik.
Der Pop-Philosoph und Germanistik-Professor Dr. Thomas Hecken wünschte dem Autor viel Leser: "Sein Erinnerungsbuch handelt davon, dass ihm die "progressive" Popmusik, für die er sich Ende der 1960er Jahre und in den 1970er Jahren begeistert hatte, im Laufe der Jahrzehnte verloren geht. (…) Er macht dafür viele Gründe aus, die politischer und ökonomischer Natur sind."
Guttenbergs Abschied als Bundesverteidigungsminister 2011Ein Plagiator klaut beim Pop...
Was geschah eigentlich am 11. März 2011? Der Verteidigungsminister zu Guttenberg verabschiedete sich von seinem Amt mit einem Zapfenstreich und harter Rockmusik, samt einem Deep Purple-Song: "Smoke on the Water".
Aber "gekracht" hatte es an diesem Tag vor allem in Fukusihma. Von dieser Welt-Katastrophe war vergleichsweise weniger zu hören.
Der Essayband zum "Zapfenstreich" des Bundesverteidigungsministers am 11. März 2011 sowie anderen Vereinnahmungen der "Pop-Geschichte" umreisst mit vielen Details und Perspektiven die Notwendigkeit einer Debatte um die "politische" und die "Pop-Kultur" in der Bundesrepublik.
Im Bett ...Ein Hinweis von Kurt Tucholsky"Im Bett soll man nur leichte und unterhaltsame Lektüre zu sich nehmen sowie spannende und beruhigende, ferner ganz schwere, wissenschaftliche und frivole sowie mittelschwere und jede sonstige, andere Arten aber nicht."
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